Kultur-Checker*innen

Offenheit und Respekt vor den Lebenswelten anderer Menschen sind wichtige Pfeiler für das Zusammenleben unserer Gesellschaft.

Um eine offene Haltung für die

'Normalität Vielfalt'

 zu fördern, hilft der Blick in andere Kulturen: wie äußern Menschen Respekt? Wie und wann darf gelobt werden? Welche Rolle spielt das Alter? 

In einem 5-tägigen Programm wurden zehn Schüler*innen der Achert Schule durch die Interkulturelle Trainerin Elisabeth Addicks, und mit Unterstützung durch die Schulsozialarbeit, in das Thema eingeführt und sensibilisiert.

Dabei wurde mit Methoden wie z.B. der Perspektiv-Wechsel durch Beispiele gearbeitet. Interaktives lernen und selbständiges Erarbeiten von neuen Sichtweisen und Einsichten bewirken nachhaltige Veränderung, und mindern die Voreingenommenheit gegenüber dem was uns zunächst fremd ist.

Jugendliche lernen so die Werkzeuge der Interkulturellen Kompetenz kennen, erwerben Wissen über kulturelle Gegebenheiten, und können eine offene und wertschätzende Haltung gegenüber Vielfalt entwickeln.

Ein Bericht aus dem Projekt:

"Strecken die nicht die Zunge raus und machen große Augen oder so?", fragte Leonie, als sie Bilder von den Maori aus Neuseeland sieht. Eine gute Beschreibung, was Zuschauer des Hakas, dem rituellen Tanz der Maori, zu sehen bekommen. Doch beim Haka geht es um mehr als Zunge rauszustrecken, erfahren die neun Schüler*innen. Es ist Teil einer Respektbekundung und Begrüßung: Wer dem Haka ehrenvoll entgegentritt, der wird freundlich aufgenommen.

Ganz klar, dass Kultur etwas mit Respekt zu tun hat, wissen die Schüler*innen der Achert-Schule. Und so lebte die Projektwoche "Die Kultur-Checker*innen" von dem Eifer, Offenheit und Wissensdrang der Jugendlichen. Das Jugendprojekt, eines von acht, die im Rahmen der "Wertstätten der Demokratie" von der Baden-Württembergstiftung und der Jugendarbeit im Landkreis Rottweil in diesem Sommer gefördert wurden, stand unter der Ägide des KiJu Rottweil. Es ermöglichte den jungen Menschen fünf Tage lang einen lebhaften Einblick in unterschiedliche Kulturen. So festigten sie ihre wertschätzende Haltung gegenüber kultureller Vielfalt.

Genügend Material und Energie hatte die interkulturelle Trainerin Elisabeth Addicks, die mit dem Projekt beauftragt war, mit nach Rottweil gebracht. Gemeinsam wagten sich die Schüler*innen so an den Haka, das Backen von Glückskeksen, die intensive Betrachtung fremdländischer Geldscheine und Münzen sowie an den Disziplinen der schottischen Highland Games. „Die dürfen sich austoben.“, lautete das Motto von Schulsozialarbeiter Simon Metzger, der engagiert die Schüler*innen durch das Projekt begleitete.

Highlight der Projektwoche war die Spray-Aktion zum Auge der Fatima. Mit äußerster Geduld und solidem Gespür für Farben kreierten die Jugendlichen verschiedene Graffiti. Dabei teilten sie gerne ihr eigenes kulturelles Wissen bei interessierten Nachfragen: „Man soll im Leben kein Auge – also kein Neid – machen, das bringt Unglück.", erklärte Ali und sein Mitschüler Mohamed fügte hinzu: "Deswegen gibt es auch Ketten und so. Damit nichts Schlechtes kommt."

Um das Projekt „Die Kultur-Checker*innen“ abzurunden, tüfteln die Schüler*innen an einem kreativen Einblick in ihren fünftägigen Ausflug in andere Kulturen.

Am Freitag, 13. Oktober 2023 von 13:30 – 17:30 Uhr wird ihr Ergebnis, zusammen mit den anderen Projekten der „Wertstätten der Demokratie“, im Central Kino Rottweil vorgestellt.

Photos: Elisabeth Addicks