Besondere Corona-Lage im Raum Sulz
14.04.2020
In den letzten Wochen sind die Fallzahlen für COVID-19 im gesamten Landkreis auf insgesamt 464 (Stand 13.04.2020) deutlich gestiegen. Insbesondere zeigten sich ver-mehrt Meldungen in der Raumschaft Sulz, in den letzten 14 Tagen ein Plus von 103 (Vergleich RW +47).
So sind dem Landratsamt insbesondere seit der ersten Aprilwoche zahlreiche Positiv-Meldungen zugegangen, die von Ärzten aus dem Raum Sulz a.N. getestet wurden. Im Zuge der Ermittlungen zeigte sich ein Eintrag in einem größeren Betrieb. Hier wurden umgehend Maßnahmen angeordnet wie Ein- und nach Schichtende Auslasskontrollen, um symptomatische Mitarbeiter herauszufiltern, um diese dann in die entsprechende Isolation zu schicken. Zusätzlich wurde gegenüber der Firma in Absprache mit dem be-triebsärztlichen Dienst die Einhaltung entsprechender Hygiene- und Schutzmaßnahmen angeordnet.
Zusätzlich ergaben sich in einzelnen weiteren Firmen Einträge; teilweise sind diese bereits geschlossen.
Im weiteren Verlauf zeigten sich auch Einträge in Pflegeheimen. Besonders betroffen war insbesondere ein einzelnes Pflegeheim. Dieses wurde am 11.04.2020 komplett getestet, sowohl Bewohner als auch das Personal. Vorsorglich wurde das komplette Pflegeheim unter „Quarantäne“ gesetzt. Diese Maßnahmen erwies sich als begründet, nachdem am Montag, 13.04.2020 die Ergebnisse vorlagen und diese bei zahlreichen Bewohnern und auch beim Personal positiv ausge-fallen sind.
Die zusätzlichen Recherchen ergaben ferner in einem weiteren Heim in Sulz drei po-sitive Befunde, so dass auch hier in einem Teilbereich alle Bewohner und Personal getestet wurden. Hier ergaben sich erfreulicherweise keine weiteren positiven COVID-Fälle.
Im Zuge der Ermittlungen wurden zahlreiche Verbindungen von Personen sowohl über ein familiäres als auch berufliches Umfeld festgestellt.
Durch die erhöhte Rate von COVID-positiven Menschen in der Raumschaft Sulz ist zu erwarten, dass überall dort wo Menschen zusammen sind bzw. sein müssen, hier die Infektionsketten weiter nicht mehr sicher unterbrochen werden können.
Bei weiter steigenden, örtlich begrenzten Infektionen, wird gemeinsam mit der Stadt Sulz a.N. zu prüfen sein, ob aus epidemiologischen Gründen in betroffenen Bezirken weitergehende Ausgangsbeschränkungen bis hin zu einer Ausgangssperre getroffen werden müssen.