Auf gar keinen Fall nachmachen! Auch in E-Zigaretten verstecken sich Lithium-Ionen-Akkus. Deshalb dürfen E-Zigaretten niemals in den Hausmüll geworfen werden, sondern müssen fachgerecht entsorgt werden - am besten dort, wo sie gekauft wurden, alternativ über die Schadstoffsammlung des Landkreises oder bei ALBA in Dunningen.
Der Bundesverband Deutscher Entsorger, kurz BED, hat den Überblick beim Thema Brandgefahr durch Lithium-Ionen Akkus. Bundesweit, so hat der BDE errechnet, kommt es zu rund dreißig Bränden bei Entsorgungsunternehmen – und zwar täglich. Der Sachschaden ist immens. Noch schlimmer aber ist die lebensbedrohliche Gefahr, die für die Mitarbeitenden in den Betrieben ausgeht. Denn die Batterien oder Akkus entzünden sich in einer Gaswolke und mit einer Stichflamme von mehr als 1000 Grad.
Warum die Lithium-Ionen Akkus in die Luft gehen, ist schnell erklärt. Landen sie im Restmüll, ist ihre nächste Station das Müllfahrzeug, danach die Sortieranlage. Sowohl im Auto als auch auf dem Sortierband können die Akkus und Batterien beschädigt werden, es kommt zum Kurzschluss, dann zur Explosion, schlimmstenfalls zum Großbrand – wie etwa im vergangenen Jahr in der ALBA-Anlage in Pforzheim, oder, ganz aktuell, in der Leipziger Anlage.
Hermann Kopp, Erster Landesbeamter im Landkreis Rottweil, verantwortet in seinem Dezernat das Thema Abfallwirtschaft. Er sieht die falsche Entsorgung der Lithium-Ionen-Akkus über den Restmüllbehälter mehr als kritisch: „Wer Batterien in den Restmüll wirft, gefährdet Menschenleben und die Umwelt!“ sagt er. Denn neben der Brandgefahr gibt es ein weiteres, wichtiges Argument, alle Arten von Batterien korrekt zu entsorgen: Werthaltige Metalle wie Nickel, Kobalt, Lithium, Mangan, Kupfer, Eisen, Aluminium und sogar Silber können im Recycling zurückgewonnen und als Sekundärrohstoffe wiederverwendet werden.
Die Verantwortlichen für die Abfallentsorgung im Landkreis befürchten aber, dass die Anzahl der Brände eher steigen wird. Denn die Lithium-Ionen-Akkus der ersten Generation kommen jetzt in die Jahre, ihre Leistung lässt merklich nach, sie müssen ersetzt werden. „Die Verbraucher müssen verstehen, dass es kein Kavaliersdelikt ist, diese Batterien und Akkus nicht korrekt zu entsorgen.“. Wirft man einen Blick auf die Statistik, ist diese Sorge nachvollziehbar: Laut Umweltbundesamt landen nicht einmal die Hälfte aller Batterien, die verkauft werden – darunter auch die ganz gängigen wie AA- oder AAA-Zellen – im Recyclingkreislauf. Das ist umso schlimmer, weil die Rohstoffe von korrekt entsorgten Batterien in Deutschland zu über 90 Prozent wiederverwertet werden.
Dabei wäre die korrekte Entsorgung ganz einfach. Batterien können jederzeit beim Handel abgegeben werden, und zwar kostenlos. Im Landkreis Rottweil sammelt zweimal jährlich das Schadstofffahrzeug an 72 Haltestellen den brandgefährlichen Abfall, ALBA nimmt zusätzlich immer mittwochs und freitags von 13:00 bis 17:00 Uhr in Dunningen in der Emil-Maier-Straße Batterien und Akkus entgegen.
Lithiumhaltige Akkus und Batterien finden sich beispielsweise Notebooks oder Tablets, in Smartphones oder Kameras, in Fernbedienungen oder in Drohnen, in Spielzeug oder in Gartengeräten und in E-Zigaretten. Enthält ein Produkt einen integrierten Akku, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen Lithium-Ionen-Akku. Lithiumhaltige Batterien und Akkus sind oftmals an der freiwilligen Kennzeichnung "Li" oder "Li-Ion" für Lithium zu erkennen.
Ist ein Akku in einem solchen Gerät beschädigt, ist übrigens schnelles Handeln gefragt. Idealerweise verpackt man den Akku in einen verschließbaren Behälter, den man mit Sand auffüllt, und bringt ihn dann zur fachgerechten Entsorgung – bevor er daheim zur Feuergefahr wird. Informationen rund um die ungefährliche Entsorgung von Batterien und Akkus finden Interessierte auch auf der Seite des Landratsamtes unter landkreis-rottweil.de/akkus