Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung der Bahnstrecke Schramberg – Schiltach;
Land Baden-Württemberg beteiligt sich an den Kosten mit 75 Prozent


Das Land Baden-Württemberg hat sich das Ziel gesetzt, den öffentlichen Nahverkehr bis zum Jahr 2030 zu verdoppeln. Hierzu soll u.a. die Reaktivierung von stillgelegten Bahnstrecken erfolgen.

Das Land hat insgesamt 42 stillgelegte Bahnstrecken hinsichtlich ihres Fahrgastpotenzials untersucht. Die ehemalige Bahnstrecke Schramberg – Schiltach wurde jedoch nicht in diese große landesweite Potenzialuntersuchung einbezogen, da es sich um eine entwidmete Strecke handelt und die Trasse teilweise wegen Grundstücksverkauf und/oder Bebauung nicht mehr ohne Weiteres zur Wiederaufnahme des Schienenverkehrs zur Verfügung steht.

Ende des Jahres 2021 wurde mit einer durch den Landkreis Rottweil beauftragten Potentialuntersuchung der Nahverkehrsberatung Südwest prognostiziert, dass ein mittleres Fahrgastpotenzial von rund 700 Fahrgästen pro Tag im Falle des Reaktivierungsprojektes Schiltach-Schramberg gegeben ist.

Nun sollen mit einer qualifizierten Machbarkeitsstudie u.a. die möglichen Varianten für eine Reaktivierung und der zu erwartende finanzielle Aufwand für den Wiederaufbau und den anschließenden Betrieb der stillgelegten Strecke untersucht werden.

Der Verwaltungsausschuss wurde in seiner Sitzung am 16.05.2022 von der Verwaltung darüber informiert, dass zwischenzeitlich der Zuwendungsbescheid des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg für die Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung der Schienenverbindung Schramberg - Schiltach vorliegt. Das Verkehrsministerium Baden-Württemberg fördert die Durchführung der Machbarkeitsstudie mit 75 Prozent der Kosten, maximal mit einem Betrag von 100.000 Euro.

Landesverkehrsminister Winfried Hermann sagte: „Wir freuen uns, die geplante Machbarkeitsstudie zur Wiederbelebung der Strecke Schramberg - Schiltach mit 100.000 € unterstützen zu können. Das Reaktivierungsvorhaben ist ein wichtiger Schritt in Richtung Verkehrswende. Es ist ein Baustein in der Ausbauoffensive des Landes zur Verdopplung der ÖPNV-Nutzung und dient damit der wichtigen Erreichung der Klimaschutzziele. Zudem kann die Reaktivierung der Bahnstrecke die Entwicklung der Region nachhaltig stärken.”

Jeweils 25 Prozent der nicht durch Fördermittel gedeckten Kosten der Machbarkeitsstudie tragen die Städte Schramberg und Schiltach. Der Landkreis Rottweil übernimmt die noch ausstehenden Kosten.

Nun kann die Vergabe der Machbarkeitsstudie an ein Gutachterbüro erfolgen. Ziel ist es, die Machbarkeitsstudie bis Ende nächsten Jahres abzuschließen.

Sollte das Projekt später zur Umsetzung gelangen, übernimmt der Bund bis zu 90 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten zzgl. einer Planungskostenpauschale. Das Land trägt ergänzend 57,5 Prozent der vom Bund nicht abgedeckten Bau- und Planungskosten.