Der Glasfaserausbau im Landkreis Rottweil geht konsequent weiter. Bund und Land unterstützen das anstehende Ausbauprojekt ‚Gewerbegebiete/Weiße Flecken‘ mit Fördermittel in Höhe von insgesamt rund 54 Mio. € - der Bund mit rund 30 Mio. € und das Land mit rund 24 Mio. €. Die Eigenmittel des Landkreises samt Kommunen belaufen sich auf knapp 6 Mio. €.
Zum offiziellen Projektauftakt in der Sulzer Stadthalle konnte Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel neben dem Parlamentarischen Staatssekretär des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr, Michael Theurer MdB, ferner Ministerialdirektor Stefan Krebs, den Beauftragten der Landesregierung für Informationstechnologie des Landes Baden-Württemberg sowie Walter Goldenits, den Geschäftsführer Technologie der Telekom Deutschland begrüßen. Stefan Krebs überbrachte den Förderbescheid des Landes in Höhe von rund 24 Mio. €.
Die Deutsche Telekom wird in den kommenden 40 Monaten rund 3000 Haushalte und 1500 Gewerbebetriebe mit Gigabit-Anschlüssen versorgen. Dafür wird das Unternehmen auf einer Trassenlänge von mehr als 360 Kilometer Glasfaserkabel im Hauptkabelbereich verlegen und rund 220 neue Straßenverteiler aufstellen. Hinzu kommen die einzelnen Hausanschlusskabel. So wird die Telekom insgesamt mehr als 1000 km Glasfaserkabel im Landkreis verbauen. Ab Mai sollen die Tiefbauarbeiten starten.
Beim offiziellen Projektbeginn in Sulz am Neckar sprach Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel von einem weiteren Meilenstein bei der Digitalisierung des privaten, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens im Landkreis Rottweil. Michel erklärte: „Eine schnelle und stabile Internetverbindung ist mittlerweile in vielen Lebensbereichen elementar. Mit diesem Großprojekt machen wir einen weiteren großen Sprung nach vorn – das macht sich im Alltag genauso bemerkbar wie in den Unternehmen. Ab diesem Frühjahr werden alle weißen Flecken, also Haushalte mit einer Versorgung unter 30 Megabit pro Sekunde, sowie alle 87 förderfähigen Gewerbegebiete erschlossen. Damit läuten wir eine weitere maßgebliche Verbesserung und Verdichtung des Gigabitnetzes im Kreis ein. Wir sind stolz auf das bisher gemeinsam Erreichte und auf unser neues Ausbauprojekt. Damit werden wir weiterhin bundesweit eine Spitzenstellung im ländlichen Raum einnehmen und die Zukunftsfähigkeit der Wirtschaftsstandorte im Landkreis Rottweil sichern. Von Bund und Land erfahren wir auf unserem Weg zum Gigabitnetz maßgebliche finanzielle Unterstützung. Hierfür bedanke ich mich sehr herzlich."
Walter Goldenits, Geschäftsführer Technologie der Telekom Deutschland, erklärte: „Die Telekom ist der verlässliche Partner der Kommunen. Das gilt für Großstädte wie Berlin, Stuttgart oder Essen genauso wie für Bösingen, Schramberg oder Epfendorf.“ Für Goldenits ist der Landkreis Rottweil das beste Beispiel. „Wir haben hier bereits vor Jahren den weitaus größten Teil der Haushalte mit schnellem Internet versorgt. Dann folgten die Schulen. Nun geht es um die verbliebenen weißen Flecken bei den Privathaushalten und um die Gewerbegebiete. Wir bleiben am Ball. Der Landkreis kann sich auf uns verlassen.“
Bund und Land fördern Ausbau
Das neue Ausbauprogramm ist bereits die dritte Ausschreibung des Landkreises, welche die Telekom gewonnen hat. Wieder investiert sie eigene Mittel. Bund, Land, Landkreis und Kommunen geben erhebliche Fördermittel hinzu. Die Eigenmittel des Landkreises samt Kommunen belaufen sich dabei auf knapp 6 Mio. €.
Michael Theurer MdB, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Digitales und Verkehr betonte zur Einbringung des Bundes: "Alle Menschen in Deutschland müssen sich auf moderne Standards verlassen können. Dazu gehört im 21. Jahrhundert auch eine schnelle Breitband-Internetverbindung. Die Bundesregierung will das Potenzial der Digitalisierung für Entfaltungsmöglichkeiten und Lebenschancen nutzen. Dafür müssen sowohl Privathaushalte als auch Gewerbegebiete flächendeckend Zugang zu schnellem Internet bekommen. Es freut mich daher besonders, in meiner Heimat, dem Schwarzwald, den Spatenstich für ein solches Projekt zur Sicherstellung der Glasfaserversorgung begehen zu dürfen."
Ministerialdirektor Stefan Krebs, Beauftragter der Landesregierung für Informationstechnologie des Landes Baden-Württemberg, sieht den Landkreis Rottweil auf einem guten Weg: „Jeder neue Kilometer Glasfaser ist eine Investition in die Zukunft unseres Landes und ein Schritt weiter in Richtung flächendeckende Versorgung. Nur so können wir attraktive Wohn- und Arbeitsorte gestalten. Mittlerweile ist für einen lebenswerten Ort neben Schulen, Straßen und Baugebieten auch die digitale Infrastruktur von großer Bedeutung. Der Gigabitnetzausbau ist eine Herausforderung, die wir bis 2025 gemeistert haben möchten. Das können wir nur dann erreichen, wenn so wie hier in Rottweil Wirtschaft und öffentlicher Sektor für einen schnellen Ausbau der Breitband- und Mobilfunknetze in Baden-Württemberg an einem Strang ziehen.“
Weitere Gigabit-Anschlüsse im ganzen Kreis sollen folgen
Goldenits warf bereits schon einen Blick über das aktuelle Projekt hinaus. „Stück für Stück möchten wir in den kommenden Jahren und in allen Kommunen die Glasfaseranschlüsse bis in die Häuser weiter ausbauen “, kündigte er an. Konkret will die Telekom im Zuge des geförderten Projektes weitere 3400 Haushalte an der Trasse ebenfalls mit einem Glasfaseranschluss versorgen.
Walter Goldenits betonte: „Die Zusammenarbeit mit dem Landkreis und den Kommunen ist hervorragend. Mit den ersten Projekten seit 2016 haben wir den Grundstein für das Gigabit-Zeitalter eingeläutet – und darauf bauen wir jetzt auf. In der Vergangenheit haben wir bereits Glasfaserkabel bis in die kleinen Orte verlegt und Rohrkapazitäten geschaffen. Jetzt folgt die letzte Meile bis zu den Gebäuden.“
Innovativer Ausbau in zwölf Abschnitten
Die Deutsche Telekom zieht beim Ausbau alle technischen Register, um die Glasfaserkabel möglichst schnell und mit möglichst geringen Belastungen für die Menschen zu verlegen. Sie arbeitet zeitgleich mit mehreren Subunternehmen zusammen und wird deshalb verschiedenste Verlegemethoden wie Erdraketen, Pflügen oder Fräsen anwenden. Außerdem wird sie die eigenen Bauarbeiten mit denen von regionalen oder überregionalen Strom- und Gasversorgern koordinieren.
Gebaut wird in zwölf Bauabschnitten. Technisch bedingt starten die Bauarbeiten in Zimmern ob Rottweil und Villingendorf. Auch in Aichhalden-Rötenberg, Schramberg-Sulgen, Teilen von Rottweil und Wellendingen wird noch in 2022 begonnen.
Die Telekom baut mit Licht im Rücken
Das heißt: Steht der Straßenverteiler und haben die Kunden sich den Hausanschluss bauen lassen, können sie gleich das schnelle Internet nutzen. Auf den Nachbar müssen sie nicht warten. Ganz wichtig ist aber: Die Kunden müssen aktiv werden. Die Telekom braucht die Genehmigung der jeweiligen Eigentümer*innen. Schließlich betritt das Unternehmen Privatgrund. Den Anstoß können Mieter*innen gleichermaßen geben, wenn sie sich bei der Telekom melden. Das Unternehmen plant deshalb unter anderem auch eine Reihe von Informationsveranstaltungen.
Mit dem Glasfaserausbau durch die Telekom haben die Bürgerinnen und Bürger die freie Wahl ihres Anbieters. Alle anderen Unternehmen können die Netze der Telekom zu fairen, marktwirtschaftlichen Bedingungen nutzen. Dazu bekennt sich die Telekom unter dem Begriff „open access“ schon seit längerem. Die Telekom hat bundesweit viele große und kleine Unternehmen als Partner, die das Glasfasernetz für ihre Kundenbeziehungen nutzen.
Bild:Stein / Der Breitbandausbau im Landkreis Rottweil geht konsequent weiter. Offizieller Startschuss für das Ausbauprojekt ‚Gewerbegebiete/Weiße Flecken mit v.l.n.r. Walter Goldenits, Geschäftsführer Technologie der Telekom Deutschland, Michael Theurer MdB, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Digitales und Verkehr, Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel und Stefan Krebs, Beauftragter der Landesregierung für Informationstechnologie des Landes Baden-Württemberg
Die Ausbauplanung im Detail
Baubeginn 2022:
Zimmern ob Rottweil und Villingendorf (Cluster 1).
Aichhalden-Rötenberg und Schramberg-Sulgen in den Außenbereichen (Cluster 2).
Teile von Rottweil, Fluorn-Winzeln und Wellendingen (Cluster 3).
Baubeginn 2023:
Dunningen, Teile von Rottweil (Cluster 4).
Schramberg, Lauterbach, Hardt und die Aussiedlerhöfe in Schiltach und Schenkenzell (Cluster 5 und 6).
Deißlingen, Schramberg-Tennenbronn und Vöhringen (Cluster 7 und 8).
Baubeginn 2024:
Aussiedlerhöfe in Schramberg und Dietingen, die Gewerbegebiete und weiße Flecken in Bösingen und Epfendorf (Cluster 9).
In den Cluster 10, 11 und 12 werden die Kommunen Oberndorf a.N., Sulz a.N., Dornhan sowie Rottweil-Neukirch und Rottweil-Zepfenhan ausgebaut.