Gigabit-Tempo für die erste Schule im Landkreis
Berufliche Schulen Schramberg haben Glasfaseranschluss im Gebäude; Alle Schulen im Landkreis werden folgen

Offizielle Feier zur Einschaltung mit digitalem Marktplatz

Die Schülerinnen und Schüler der Beruflichen Schulen Schramberg können jetzt mit Gigabit-Geschwindigkeiten surfen. Zur offiziellen Einschaltung der neuen Glasfaseranschlüsse trafen sich Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel, Schulleiter Axel Rombach und Vertreter der Deutschen Telekom gemeinsam mit dem Projektträger für die Bundesförderung, der atene KOM, und Vertretern des baden-württembergischen Innen- und Kultusministeriums vor Ort.

Durch einen Speedtest, öffentliches WLAN-Netz sowie einer Vielzahl an Online-Anwendungen beim digitalen Marktplatz konnten sich alle davon überzeugen, was durch schnelle Datenübertragung künftig möglich ist.

Das Berufsschulzentrum Schramberg ist die erste Schule des Landkreises Rottweil, die vom laufenden Glasfaserausbau profitiert. Die Deutsche Telekom hat hier die Glasfaserkabel verlegt und die Schule hat einen Gigabit-Tarif bei dem Unternehmen gebucht. Bis zum Sommer 2020 wird die Telekom 69 sowohl in kommunaler als auch in anderweitiger Trägerschaft stehende Schulen im Landkreis direkt an Glasfaser anbinden.

Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel sprach von einem höchst erfreulichen Tag: „Wir investieren aus voller Überzeugung in leistungsfähige Internetzugänge an unseren Schulen. So machen wir diese fit für den Unterricht der Zukunft. Der Medieneinsatz an unseren Schulen erhält eine deutlich bessere Qualität. Nun gilt es, durch Aus- und Weiterbildung medienbezogene Kompetenzen zu entwickeln, damit die Schülerinnen und Schüler konstruktive und interaktive Lernaktivitäten entfalten können.“

Frank Bothe, Leiter der Telekom Technikniederlassung Südwest, versprach, am Ausbautempo festzuhalten: „Wir sind alle gemeinsam ein eingespieltes Team. Alle Abstimmungen untereinander laufen super, ob mit Behörden oder Baufirmen. Wir werden Monat für Monat rund zehn Schulen fertigstellen.“ Bothe dankte allen Beteiligten für die langjährige und vertrauensvolle Zusammenarbeit.

„Gerade mit Blick auf die Notwendigkeit der Digitalisierung im Bildungsbereich ist es wichtig, dass wir Tempo machen und nachhaltige, hochleistungsfähige Netze bauen. Dies ist im Landkreis Rottweil vorbildlich und schnell gelungen, nicht zuletzt aufgrund der guten Zusammenarbeit aller Beteiligten“, lobt Dr. Annette Schumacher, Mitglieder der Geschäftsleitung der atene KOM und ergänzt: „Damit ist eine wesentliche Voraussetzung für den Einzug innovativer digitaler Lehr- und Lernmethoden in den Schulalltag und somit für die hervorragende Aus- und Weiterbildung in Baden-Württemberg und Deutschland geschaffen worden.“

„Glasfaser ist nicht alles – aber in Zukunft wird ohne Glasfaser alles nichts sein!“, bringt Andreas Schütze, Amtschef im Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration Baden-Württemberg, auf den Punkt und sein Kollege Michael Föll, Ministerialdirektor im Kultusministerium setzt fort: „Angesichts der rasanten Veränderung der Arbeitswelt durch die Digitalisierung stehen die beruflichen Schulen vor großen Herausforderungen. Deswegen ist ihre Anbindung an das Glasfasernetz umso wichtiger.“ In Schramberg gebe es zudem noch eine besondere Situation, merkt Föll weiter an: „Dass dem Landkreis die berufliche Bildung wichtig ist, hat er bereits durch die Einrichtung einer Lernfabrik 4.0 auf eigene Kosten gezeigt. Der Glasfaseranschluss ist jetzt der nächste Schritt, der die Lernfabrik optimal ergänzt und die Schule für die Zukunft gut aufstellt.“

Aus Sicht der Schulen hebt Schulleiter Axel Rombach hervor: „Als Partner der dualen Ausbildung sind für uns die Anforderungen im Berufsalltag der Maßstab und dazu gehören digitale Anwendungen. Mit einem schnellen Internetzugang und WLAN-Zugang in allen Klassenräumen können wir unsere Schülerinnen und Schüler mit ausgewählten lernwirksamen Applikationen auf diese Anforderungen vorbereiten und digitale Medienkompetenz vermitteln.“

„Die Kommunen lassen es sich viel Geld kosten, damit wir in dieser Schlüsseltechnologie von der Grundschule bis zum Gymnasium für unsere Schülerinnen und Schüler optimale Rahmenbedingungen schaffen“, äußert Bürgermeister Markus Huber, Kreisvorsitzender des Gemeindetags die Sicht der Gemeinden.

Welche praktischen Möglichkeiten sich nun durch den Glasfaseranschluss im Bereich des digitalen Lernens in der Schule ergeben, machten Schüler, Lehrer und medienpädagogische Referenten in den Unterrichtsräumen der Beruflichen Schulen in Schramberg bei einem digitalen Marktplatz mit vielen praktischen Beispielen deutlich. Durch ein anschauliches Live-Webmeeting mit den Beruflichen Schulen Oberndorf-Sulz, bei der die beiden Lernfabriken der Schulen vorgestellt wurden, konnte gezeigt werden, wie ortsungebunden in der Zukunft Lernen sein kann.

Sowohl das Gymnasium Schramberg als auch die Berufliche Schulen Oberndorf-Sulz stellten ihre Tablet-Schulkonzepte vor, zeigten Unterrichtsergebnisse und hielten viele Tablets zum Mitmachen und ausprobieren bereit. Ein selbstgestaltetes Gruppen-Lernquiz bereitete den Besuchern reichlich Spaß.

Die Möglichkeit des selbständigen interaktiven Lernens mit digitalen Arbeitsblättern, Filmsequenzen in Verbindung mit Aufgaben und Selbstkontrolle, das alles online, präsentierte MedienLB in zahlreichen Anwendungen.

Die Telekom demonstrierte den Aufbau eines WLAN-Netzes und zeigte Anwendungen um sich im Internet zu schützen. Die Firma Trumpf Laser GmbH zeigte Möglichkeiten der Lasertechnik und zwei Auszubildende präsentierten digitale Lern-Apps.

Das Kreismedienzentrum mit seinem Team zeigte die Chancen von Augmented Reality auf, beispielsweise mit einem Merge Cube. Mit dem Würfel kann zum Beispiel in 3D das Sonnensystem oder der menschliche Körper erkundet werden. Ebenso stellte das Medienzentrum seine didaktische und umfangreiche Online-Mediathek Sesam vor. Mit dem Programm-Tool „Minnit“ können in Echtzeit Umfragen sofort im Klassenzimmer oder einer Konferenz durchgeführt werden.

Für den Ausbau aller Schulen im Landkreis Rottweil hat die Telekom sieben Ausbaugebiete festgelegt. Insgesamt verlegt das Unternehmen fast 40 Kilometer Glasfaserkabel. Auf einer Strecke von knapp 13 Kilometern müssen Gräben gezogen und neue Rohre verlegt werden. Die Telekom wird 45 Netzverteiler in den Straßen aufstellen. Bei 33 Schulen ist der Tiefbau bereits abgeschlossen. Auch die Glasfaserkabel sind schon in die Rohre eingezogen.

Die laut Landrat Dr. Michel „zukunftsweisende digitale Anbindung“ der 69 Schulstandorte erfordert eine Investitionsbeihilfe von insgesamt 1,5 Mio. Euro. Davon zahlen der Landkreis sowie die Kommunen bzw. Schulträger 453.000 Euro. Bund und Land unterstützen mit 755.000 bzw. 300.000 Euro. Den Förderbescheid des Bundes hatte Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, im November 2018 in Rottweil übergeben.
Noch im Winter startete die Telekom die Baumaßnahmen. Der Landkreis Rottweil ist einer der ersten Landkreise bundesweit, der alle Schulen direkt an Glasfaser anbindet.

Der Landkreis und die Deutsche Telekom können beim Ausbau der Schulen auf den bereits vollzogenen Netzausbau aufsetzen. Innerhalb von nur knapp 24 Monaten hat die Telekom bis Anfang 2018 kreisweit nahezu alle Haushalte und Unternehmen mit hohen Bandbreiten erschlossen. Damit gehört der Landkreis Rottweil aktuell zu den ersten Landkreisen in Baden-Württemberg, in dem fast allen Bürgerinnen und Bürgern sowie den ansässigen Unternehmen kreisweit ein schnelles Datennetz zur Verfügung steht.


Startschuss für Gigabit in den Beruflichen Schulen Schramberg; v.l. Dr. Annette Schumacher (atene KOM), Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr, Andreas Schütze (Innenministerium), Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel, Frank Bothe (Telekom) und Michael Föll (Kultusministerium). Foto: Telekom/Wolfram Scheible


Fit für den digitalen Unterricht; davon überzeugen sich im Berufsschulzentrum Schramberg u.a. Andreas Schütze (Innenministerium) v.l., Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr 2.v.l., Frank Bothe (Telekom) Mitte, Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel 4.v.r. und Michael Föll (Kultusministerium) 3.v.r.
Foto: Telekom/Wolfram Scheible