Landkreis nimmt an Modellprojekt zur ambulanten medizinischen Versorgung teil


Wie sieht die Versorgung mit Hausärzten im Landkreis Rottweil in Zukunft aus? Können neue Modelle der medizinischen Versorgung geschaffen werden, die den Wünschen junger Mediziner nach einer Zusammenarbeit im Team und flexiblen Arbeitszeiten entsprechen?  Wird es Nachfolger für bestehende Praxen geben oder müssen lange Fahrtwege zum Arzt in Kauf genommen werden?

Um dem drohenden Ärztemangel im ländlichen Raum rechtzeitig zu begegnen, nimmt der Landkreis Rottweil, zusammen mit dem Schwarzwald-Baar-Kreis und dem Landkreis Tuttlingen, an einem Modellprojekt zur ambulanten medizinischen Versorgung in der Region teil. Das Projekt läuft bis März 2018 und wird vom Ministerium für Soziales und Integration des Landes Baden-Württemberg finanziert. Ziel des Projekts ist es, bestehende Strukturen zu analysieren und neue konzeptionelle Ideen zur medizinischen Versorgung und zur Gewinnung von Nachwuchsmedizinern zu entwickeln.

Das Modellprojekt wird von der Universität Frankfurt und dem Forschungsinstitut Quaestio begleitet. Durch eine vorbereitende Analyse werden u. a. die Patientenströme und die Fahrzeiten der Patienten zu den Praxen ermittelt. Parallel erfolgen schriftliche Befragungen und Interviews mit den Hausärzten und den Geschäftsführern der Kliniken. Bis Februar 2017 soll dadurch ein geeigneter Teilraum im Landkreis Rottweil identifiziert werden, der für neue Modelle der medizinischen Versorgung besonders geeignet erscheint.

Im weiteren Verlauf des Projekts sollen in dem noch zu identifizierenden Teilraum zwei sogenannte „Zukunftswerkstätten“ und eine „Vertiefungsphase“ stattfinden. Diese werden zusammen mit Vertretern der Ärzteschaft, der Kassenärztlichen Vereinigung, der Krankenkassen, der Kommunen und der Krankenhäuser in Abstimmung mit Gesundheitsangeboten und bürgerschaftlichen Ansätzen vor Ort stattfinden. In diesen Werkstätten werden neue Konzepte zur ärztlichen Versorgung entwickelt und Umsetzungsschritte vorbereitet.

Zu den Projektmeilensteinen wird die Öffentlichkeit durch Pressemitteilungen und öffentliche Veranstaltungen in das Modellprojekt miteinbezogen. Auch Anregungen aus der Bevölkerung werden gerne aufgenommen und in den Zukunftswerkstätten diskutiert. Die Projekthomepage www.landarzt-sbh.de bietet für alle die Möglichkeit, weitere Informationen über das Projekt zu erhalten und sich an der Diskussion zu beteiligen.