Gesundheitsamt ruft zur Grippeimpfung auf


Der Winter steht vor der Tür und damit auch die nächste Grippewelle. Umso wichtiger ist es, jetzt wieder an die Grippeimpfung zu denken! Auch wenn die Grippeimpfung alljährlich wiederholt werden muss – weil sich die Zusammensetzung der zirkulierenden Virusstämme ständig ändert - und ihre Wirksamkeit geringer ist als die anderer Impfungen, so ist sie doch von unschätzbarem Wert. Denn angesichts der hohen Erkrankungszahlen jedes Jahr, lassen sich durch keine andere Impfung so viele Arbeitsunfähigkeiten, Krankenhausaufenthalte und  vor allem Todesfälle verhindern wie durch die Grippeimpfung.
Die Zahlen sind alarmierend – die  vorletzte Grippesaison 2017/2018 war die schwerste in den letzten 30 Jahren, bundesweit sind mehr als 25 000 Menschen verstorben – zum Vergleich kamen im Straßenverkehr im selben Zeitraum 3275 Menschen ums Leben.
Auf den Umstand, dass in den letzten Jahren nicht mehr nur drei, sondern vier unterschiedliche Influenzastämme gleichzeitig zirkulieren, haben mittlerweile auch Gesetzgeber und Krankenkassen reagiert. Für die kommende Saison steht nun ein Vierfachimpfstoff (oder quadrivalenter Impfstoff) in ausreichender Menge zur Verfügung, wobei eine generelle Impfempfehlung in  Baden-Württemberg für alle Altersgruppen besteht.
Den  geplanten Impfstofftermin kann man nutzen, um sich auch zur  Pneumokokkenimpfung beraten zu lassen. Denn Pneumokokken sind gefürchtete Bakterien, die hauptverantwortlich für Komplikationen und Todesfälle einer echten Grippe sind. Die Ständige Impfkommission des Robert-Koch-Instituts empfiehlt die Pneumokokenimpfung ab einem Alter von 60 Jahren und für Patienten mit bestimmten chronischen Krankheiten.

Grippe oder grippaler Infekt („Erkältung“)

Nicht hinter jedem fieberhaften Infekt mit Schnupfen oder Husten steckt die „echte Grippe“ oder Influenza. Während ein grippaler Infekt schleichend beginnt und die Beschwerden eher milde sind, bricht die Influenza  dagegen schlagartig aus mit hohem Fieber und ausgeprägten Kopf- und Gliederschmerzen. Es kann Wochen dauern, bis eine Influenza überstanden ist. Der geschwächte Körper ist dann anfällig für bakterielle Infektionen, sogenannte Superinfektionen. Gefürchtete Komplikationen einer Influenza sind neben Mittelohrentzündungen v.a. bakterielle Lungenentzündungen. Diese können v.a. bei älteren Menschen zum Tode führen.
 
Neben der Impfung raten  Experten zu gründlichem Händewaschen und Abstandhalten zu Erkrankten als weitere Präventionsmaßnahme.


Quelle: RKI. Bericht zur Epidemiologie der Influenza in Deutschland, Saison 2017/18, Saison 2018/19, Berlin 2019, RKI: SurvStat@RKI 2.0

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Laborbestätigte Influenzafälle im LK Rottweil
Quelle Gesundheitsamt Rottweil:2019