Breitbandausbau - Schramberg geht auf die Überholspur


Die Telekom hat den zweiten Teil des Netzausbaus im Landkreis Rottweil abgeschlossen. In Schramberg (mit Sulgen), Hardt, Aichhalden und Teilen von Lauterbach können ab sofort fast alle der rund 10.300 Haushalte  mit Highspeed auf die Datenautobahn wechseln. Einige wenige Haushalte müssen sich noch bis zum 31.12. gedulden. Im zweiten Ausbaugebiet hat die Telekom insgesamt rund 40 Kilometer Glasfaser gelegt und 61 Multifunktionsgehäuse in den Straßen aufgestellt. Das neue Netz ist so leistungsstark, dass Telefonieren, Surfen und Fernsehen gleichzeitig möglich sind. Auch das Streamen von Musik und Videos oder das Speichern in der Cloud ist bequemer. Das maximale Tempo beim Herunterladen steigt auf bis zu 100 MBit/s und beim Hochladen auf bis zu 40 MBit/s.
 
Landrat Wolf-Rüdiger Michel sprach beim offiziellen Start des schnellen Netzes am 19. Dezember 2016 im neuen Feuerwehrgerätehaus in Sulgen „von einem Tag, auf den viele sehnsüchtig gewartet haben. Das schnelle Internet ist nicht mehr irgendeine Zukunftsvision, sondern es ist bereits da und nutzbar. Das wird unsere Kommunen weiter voranbringen, denn aufgrund der hohen wirtschaftlichen und sozialen Bedeutung spielt ein leistungsfähiges und flächendeckendes Breitbandnetz heute eine ähnlich große Rolle wie eine gute Verkehrsanbindung.“
 
Schrambergs Oberbürgermeister Thomas Herzog sieht es ähnlich: „Langsam war gestern, heute sind wir schnell im Internet unterwegs. Wir werden damit als Wohn- und Arbeitsort noch attraktiver. Eine moderne digitale Infrastruktur ist ein Standortvorteil – für die gesamte Kommune  aber auch für jede einzelne Immobilie. Wir danken der Telekom für die gute Zusammenarbeit.“
 
Telekom Regionalmanager Bernhard Ginter äußerte sich hochzufrieden: „Wir halten unsere Zusagen ein. Dieser schnelle Ausbau war nur durch eine sehr enge und konstruktive Zusammenarbeit zwischen dem Landkreis, den Kommunen, den verantwortlichen Bauämtern und Verkehrsbehörden möglich. Wir zeigen hier eindrucksvoll, wie wir gemeinsam den Bürgern schnelle und zuverlässige Breitbandnetze zur Verfügung stellen.“ Laut Ginter zieht die Telekom beim Netzausbau im Landkreis Rottweil alle technischen Register, um die Kunden zügig mit den hohen Bandbreiten zu versorgen, den Netzausbau gleichzeitig aber auch mit möglichst geringen Einschränkungen durch Baumaßnahmen durchzuführen. So wird der Anteil an Tiefbauarbeiten bestmöglich reduziert. Das gelingt beispielsweise über neueste Verfahren in der Verlegetechnik. So kann etwa an manchen Stellen mithilfe des Horizontalbohrverfahrens bis zu vier Meter tief in der Erde und über eine längere Strecke ein kleiner Tunnel horizontal durchs Erdreich gebohrt werden, um später Kabel einziehen zu können. So müssen keine Gräben ausgehoben werden. Auch beim Einblasen von Glasfasern in vorhandenen Lehrrohre werden die Strecken immer länger.
 
Der Landkreisausbau läuft reibungslos
Auch insgesamt läuft laut Ginter der Netzausbau im Landkreis nach Plan. Im Ausbaugebiet drei (Oberndorf am Neckar)  ist der Tiefbau fast abgeschlossen, hier laufen schon die Montage der Glasfaserkabel und der Einbau der Technik in die Multifunktionsgehäuse. Auch im Ausbaugebiet vier (Wellendingen) muss nur noch an wenigen Stellen gegraben werden. Es läuft bereits der Einzug der Glasfaserkabel und deren Montage. In den Ausbaugebieten fünf, sechs und sieben läuft die Feinplanung auf vollen Touren, für die Trassen und Standorte der Straßenverteiler werden notwendige Genehmigungen eingeholt.  Fürs achte Gebiet steht schon eine grobe Planung.
 
Ausbau in acht Stufen
Im Dezember 2015 hat der Kreistag des Landkreises Rottweil einstimmig beschlossen, dass der flächendeckende Breitbandausbau im Landkreis im Rahmen des Deckungslückenmodells durch die Deutsche Telekom erfolgen soll. Im Rahmen dessen werden bis zum Winter 2017/2018 mindestens 95 Prozent der Haushalte und Unternehmen im Ausbaugebiet mit Bandbreiten von mindestens 30 Mbit/s erschlossen. Dadurch erhalten insgesamt 64.000 Haushalte Zugang zum schnellen Internet. Während durch den Eigenausbau der Telekom 42.000 Haushalte und Unternehmen hohe Bandbreiten erhalten, werden durch die Kooperation und finanzielle Beteiligung des Landkreises zusätzlich 21.900 Haushalte und ca. 2.500 Gewerbebetriebe bzw. Unternehmen profitieren. Der Ausbau erfolgt in insgesamt acht Bauabschnitten. Im Rahmen ihres Eigenausbaus sowie dem Partnerschaftsmodell mit dem Kreis wird die Telekom insgesamt rund 210 Kilometer Glasfaserkabel bis zu rund 435 neuen und hochmodernen Verteilerkästen in den Straßen der einzelnen Kommunen verlegen. Dafür sind auf rund 160 Kilometern Tiefbaumaßnahmen notwendig.
 
Die Kosten für den Netzausbau im Landkreis Rottweil werden für die Telekom insgesamt im deutlich zweistelligen Millionenbereich liegen. Kreis und Kommunen beteiligen sich mit rund 11,8 Millionen Euro an diesen Kosten. Bund- und Land stellen eine Förderung von 5,92 bzw. 2,37 Millionen Euro in Aussicht. Die Förderung steht unter dem Vorbehalt, dass die EU-Kommission den Einsatz der Vektoring-Technik im geförderten Ausbaugebiet noch genehmigt. Ist dies geschehen, werden dann sogar mehr als  96 Prozent der Haushalte mehr als 50 MBit/s und über 75 Prozent der Haushalte bis zu 100 MBit/s nutzen können.

Projekt gefördert durch ds Bundesförderprogramm Breitband