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Ein „Schätzle“ direkt von der Streuobstwiese

Apfelschorle-Projekt nun auch im Kreis Rottweil / Gesucht sind Streuobstwiesen und Helfer

Ein roter Apfel, der am Baum hängt

2020 wurde das „Streuobst-Schätzle“ als gemeinsames, regionales Projekt des Landschaftserhaltungsverbandes Schwarzwald-Baar-Kreis e.V. und der Bad Dürrheimer Mineralbrunnen GmbH & Co. KG. ins Leben gerufen. Seither ist diese besondere Apfelschorle in den Getränkemärkten zu finden und erfreut sich zunehmender Beliebtheit, weshalb nun sogar die Abfüllmenge erhöht wird.

Doppelt gut für die Natur, denn so werden nicht nur Streuobstwiesen genutzt, sondern von jeder verkauften Flasche fördert Bad Dürrheimer mit zehn Cent zusätzlich den Naturschutz.

Der Landschaftserhaltungsverband Rottweil e.V. (LEV) und die Kreisfachberatungsstelle für Gartenbau und Grünordnung am Landratsamt Rottweil möchten sich deshalb der Aktion anschließen. Das geht nicht ohne Unterstützung durch die Bürgerinnen und Bürger im Kreis: gesucht werden interessierte Streuobstwiesenbesitzer oder Privatpersonen – oder auch Vereine, die sich mit der Beteiligung an der Ernte ihre Vereinskasse aufbessern können.

Ein Bild von einer verwilderten Streuobstwiese

„Bad Dürrheimer bezahlt 20 Euro für 100 Kilo Äpfel, also deutlich mehr als den üblichen Marktpreis. Dahinter steckt der Gedanke, ungepflegte und vernachlässigte Streuobstwiesen wieder in eine regelmäßige Pflege und Nutzung zu überführen und damit den Erhalt der Streuobstwiesen, unserer Kulturlandschaft, zu sichern und einen Beitrag zum Artenschutz zu leisten“ erklärt Magnus Jauch von der Kreisfachberatungsstelle.
Deshalb haben bei der Ernte für das „Streuobst-Schätzle“ bislang ungenutzte Streuobstwiesen Vorrang – auf diese Weise können sie wieder genutzt werden. Auch Streuobstwiesen, die sich in einem schlechten Pflegezustand befinden, stehen an vorderer Stelle.

„Als LEV übernehmen wir die Auswahl und Bewertung der entsprechenden Flächen“ so Verena König-Nadj vom LEV. Kriterien für die Auswahl sind beispielsweise Hochstämme mit einer Stammhöhe von mindestens 1,60 Metern, eine extensive Bewirtschaftung, keine chemischen Pflanzenschutzmittel und keine mineralische Düngung.

Ein freistehender Baum mit vielen Äpfeln und wenig Laub auf einer Wiese

Um sicherzustellen, dass die Äpfel von den gewünschten Flächen stammen, stellen der LEV oder die Kreisfachberatungsstelle für Gartenbau und Grünordnung einen entsprechenden Lieferschein bzw. Nachweis aus. Er muss vorgelegt werden, damit der Aufpreis ausgezahlt wird.

LEV und Kreisfachberatungsstelle werden auch die zentrale Anlieferung der Äpfel im Landkreis Rottweil organisieren. Wer also Interesse hat, eine Streuobstwiese besitzt oder eine bislang ungenutzte Streuobstwiese kennt, darf sich gerne bis einschließlich 17. September im Landratsamt melden, entweder beim LEV Rottweil e.V., lev(at)landkreis-rottweil.de, 0741/244-8234 oder bei der Kreisfachberatungsstelle, magnus.jauch(at)landkreis-rottweil.de, 0741/244-291.

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Redakteur / Urheber
Andi Schmider